Extreme Vermehrung des Buchsbaumzünslers in Eichstetten und Bötzingen |
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt wurde.
Der Buchsbaumzünsler ist ursprünglich in Ostasien (Japan, China, Korea, Indien, Ferner Osten) beheimatet. In Europa tritt er - vermutlich durch den internationalen Handel mit Baumschulware - als Neozoon auf. In Mitteleuropa wurden seine Raupen erstmals 2006 in Deutschland und 2007 in der Schweiz gefunden, zunächst in Baden-Württemberg im Raum Basel und am Oberrhein. Anschließend auch in Hessen, Nordrhein-Westfalen und in den Niederlanden. Die Population des Siedlungsgebietes um Basel dehnt sich seit 2007 pandemieartig aus und erreichte 2010 schließlich den Kaiserstuhl. 2011 führte der Kahlfraß der Raupen im Zusammenhang mit einem gleichzeitigen Befall des Bestandes mit der Schlauchpilzart Cylindrocladium buxicola zum völligen Absterben eines jahrhundertealten Buchsbaumwaldes bei Grenzach-Wyhlen.
In vielen Gebieten, insbesondere im Raum Basel, tritt die Art vermehrt als Forstschädling auf. Bedeutende Schäden richtet der Buchsbaumzünsler auch in Privatgärten und öffentlichen Gartenanlagen an. Das Schadbild ist nicht zu verwechseln mit Buchsbaum-Erkrankungen, zum Beispiel dem Cylindrocladium-Triebsterben, dem Volutella-Zweigsterben und der Buchswelke.
Die
Bekämpfung: Eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume von März bis Oktober erlaubt eine frühzeitige Befallserkennung. Eine Bekämpfung mit Spritzmitteln sollte möglichst direkt und mit ausreichendem Druck erfolgen. Aber: es sollten keinesfalls bienengefährliche Gifte eingesetzt werden! Auch der Einsatz von Neem-Präparaten ist umstritten, da viele Nicht-Ziel-Insekten mit abgetötet werden. Die biologische Bekämpfung der Larven auf Basis des nützlingsschonenden Bacillus thuringiensis var. „kurstaki" zeigte in einem Versuch der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) von 2012 dagegen eine hervorragende Wirkung. Weitere Methoden zur Bekämpfung sind die Verwendung von Pheromonfallen oder Lichtfallen. Mittels Hochdruckstrahler und Auffangfolie können die Buchsbaumzünsler großflächig abgesprüht und aufgesammelt werden. Eine Dezimierung der Raupen durch Vögel findet wegen der Giftigkeit der Futterpflanze kaum statt: die Raupen werden wieder herausgewürgt. Adulte Falter werden hingegen teilweise von Vögeln gefressen. In der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers arbeiten wir mit dem Spezialisten Ingo Müller, Fa. Breisgaugärtner zusammen. |